Die lieben Ämter in Deutschland. Fast jeder hat eine Geschichte dazu zu erzählen und könne sich stundenlang aufregen. Ich auch, aber ich bin gerade in die Phase stiller Resignation übergegangen. Es bringt einfach nichts, sich ewig aufzuregen, dadurch werden die Dinge dort leider auch nicht schneller erledigt.
Unsere Ansprechpartnerin arbeitet drei Tage die Woche und hat mindestens 20 Anträge, die sie parallel bearbeiten muss. Unser Antrag ist einer der unkompliziertesten, dennoch darf dieser nicht bevorzugt behandelt werden. Immerhin wollen ja auch andere Antragsteller drankommen. Verständlich. Wenn aber das finanzielle Überlegen davon abhängt, ist dies nur sehr schwer auszuhalten. Es ist nahezu geschäftsschädigend, was da passiert. Aber natürlich sind nicht die Ansprechpartner schuld, sondern die Politik, die den Behörden keine weiteren Mittel zu verfügung stellt um solche Anträge schneller zu bearbeiten. Manch einer wird in den Ruin getrieben, ehe sein Betrieb überhaupt gestartet ist. Bei uns ist das zum Glück nicht der Fall, aber es tut schon weh, wenn man die ganzen Rechnungen sieht, die bezahlt werden wollen. Dazu die tiefroten Zahlen auf dem Konto.
Dabei wäre es so einfach. Man könnte eine vorläufige Nutzungsgenehmigung ausstellen, damit der Betrieb schonmal starten dürfte. Die Kunden sind da und freuen sich tagtäglich, dass hier bald ein Café eröffnet. Doch das Risiko ist auch zu hoch, eine Sperre einzuheimsen, eröffnete man doch ohne die ausstehende Genehmigung. Wir hoffen weiterhin auf ein Erbarmen und auf Mittleid, dass die Behörde doch bald eine Rückmeldung gibt. Zudem hoffen wir, dass die Ämter sich sowieso nicht mehr aufhalsen wollen, als sie sowieso schon bewältigen müssen und uns einfach mal machen lassen.
Wir werden sehen!
Comments